- agriserve -                       Stand: 1. September 2002
Brennstoff Getreidekörner.
Die Rolle des Staates.


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Die Rolle des Staates.

Die Rolle des Staates ist mehrdeutig,
teils für uns günstig, teils für uns ungünstig.



  • Besteuerung von Brennstoffen.
    Günstig ist für uns die Besteuerung des Heizöls. Würde Heizöl nicht besteuert, dann wäre es der kostengünstigste Brennstoff überhaupt (und es würde in solchen Mengen verbraucht werden, daß die Vorräte innerhalb wengier Jahrzehnte erschöpft wären). Langfristig gesehen sind die nachwachsenden Rohstoffe ohnehin der bessere und auch der billigere Brennstoff. Aber wir betrachten hier vor allem die heutige Lage und wir betrachten diejenigen Schritte, die wir heute tun können, um die nachwachsenden Rohstoffe im Markt einzuführen.

    Ungünstig wäre es für uns, wenn zukünftig Holz und Getreide und andere Pflanzen oder Pflanzenteile oder daraus erzeugte Stoffe (über die Mehrwertsteuer hinaus) besteuert werden würden.
    • Getreide und Holz sind im eigenen Land erzeugte nachwachsende Rohstoffe. Der Staat wird mehr Geld einnehmen, wenn er die Nutzung dieser Rohstoffe nicht behindert, sondern wenn er die Hersteller und Nutzer in Ruhe läßt.
    • Die mit diesen Brennstoffen verdienten Geldsummen bleiben im Land, bleiben in der Region, fördern die Wirtschaftskraft des ländlichen Raums.
    • Beim Rapsöl, soweit es als Brennstoff oder Treibstoff verwendet wird, sind zum Beispiel solche Steuerpläne des Staates ziemlich weit gediehen.



  • Verbot von Brennstoffen.
    Es gibt die Möglichkeit, daß der Staat verbietet, einen Brennstoff zu benutzen.
    Es gibt die Möglichkeit, daß der Staat die Nutzung eines Brennstoffes einzuschränkt.
    Beispielsweise ist es in Deutschland verboten, Getreide in Feuerungsanlagen mit weniger als 15 kW zu verfeuern.
    Die meisten neugebauten Einfamilienhäuser mit guter Wärmedämmung brauchen weniger als 15 kW Heizleistung.
    Zur Umgehung des obigen Verbotes müssen auch dort Heizanlagen mit mehr als 15 kW Spitzenleistung eingebaut werden.


  • Staatliche Auflagen.
    Selbsttätig beschickte Kleinfeuerungsanlagen müssen jährlich auf Staubgehalt im Abgas geprüft werden. Diese Prüfung kostet etwa 100 Euro zusätzlich. Ein Haus habe einen Energieverbrauch von umgerechnet 1500 Liter Heizöl jährlich, das entspricht etwa 3750 kg Getreide, diese kosten etwa 375 Euro. Die zusätzlichen staatlichen Auflagen für Festbrennstoffe gegenüber Öl- und Gas verteuern den Brennstoff Getreidekörner in diesem Fall um 27% und erschweren auf diese Art die Wirtschaftlichkeit der Getreidefeuerung für Kleinanlagen.

    Der Staat stellt sehr strenge Anforderungen an den Staubgehalt im Abgas.
    Dies begünstigt Öl- und Gasfeuerungen gegenüber den Festbrennstoff-Feuerungen.
    Dagegen stellt der Staat keinerlei Anforderungen an die Kohlendioxidbilanz des Brennstoffs oder an die sozialverträgliche Gewinnung. Auch dies begünstigt die Öl- und Gasbrennstoffe.


    Je nach Anlagengröße müssen unterschiedlich aufwendige und unterschiedlich teure Genehmigungsverfahren bei der Inbetriebnahme einer Feuerungsanlage durchlaufen werden.
    Ganz kleine Anlagen brauchen nur angezeigt zu werden, Kleinanlagen durchlaufen ein sehr stark vereinfachtes und sehr billiges Verfahren, Großanlagen müssen ein sehr teueres und langwieriges Verfahren durchlaufen.
    Dies gilt für Öl, für Gas und für Festbrennstoffe, jedoch in unterschiedlichem Ausmaß.

    Es gibt einen Unterschied dahingehend, daß der Staat Gasfeuerungsanlagen mit 999 kW als Kleinanlagen einstuft und Strohfeuerungsanlagen mit 101 kW als Großanlagen einstuft, mit den entsprechenden Folgekosten im Genehmigungsverfahren.


  • Staatliche Förderung.
    Es gibt eine staatliche Förderung für Pflanzenbrennstoffe.
    Betrachtet man die letzten 40 Jahre, dann war die staatliche Förderung für die Atomwirtschaft um den Malnehmer 10 bis 100 (oder noch mehr) größer.
    Dies zeigt schon in etwa die Gewichte an, welche unterschiedliche Gruppen auf die Entscheidungen des Staates ausüben.

    Die grundlegenden Forschungen zur Kohlevergasung, Kohleverflüssigung, Holzvergasung, Holzverzuckerung fanden etwa von 1910 bis 1945 statt, übrigens zum sehr großen Teil in Deutschland.
    Die Technik ist zum großen Teil bekannt, die Anwendungsforschung bis zur Marktreife können die Unternehmen selbst durchführen.


  • Wünsche an den Staat.
    • Wir wünschen uns Klarheit:
      Kommt eine Besteuerung von Holz und Stroh als Brennstoff oder nicht. Am besten wäre eine Festlegung des Staates, daß innerhalb der nächsten 20 Jahre keine Besteuerung kommen wird.
      Wenn das nicht geklärt ist, kann man keine langfristigen Entscheidungen treffen, sondern man muß immer solche Lösungen wählen, die sich innerhalb kurzer Zeit bezahlt machen. Selbst dann, wenn eine Anlage, die teurer ist, aber eine längere Lebensdauer hat, besser wäre.

    • Der Staat möge Abstand nehmen von Anwendungsverboten für Pflanzenbrennstoffe.

    • Der Staat möge Abstand nehmen von teuren, ständig wiederkehrenden Prüfungen für die Betreiber von Anlagen mit Pflanzenbrennstoffen.

    • Eine geldliche Unterstützung seitens des Staates für den Kauf einer Pflanzenbrennstoff-Feuerungsanlage ist nicht notwendig.

    • Wünschenswert ist auch, daß die riesengroßen Subventionen für Kohle und für Atomstrom eingestellt werden.


Der Verfasser bittet die Leser darum, Ihre Meinung und Ihre Erfahrungen mitzuteilen.




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