Salatöl, Rapsöl, Pflanzenöl, Kosten, Nutzen, Wirtschaftlichkeit, Kraftstoffsteuer, Besteuerung, Bioheizstoffe, Biokraftstoffe, Steuern, Einsparung, Ersparnis, Wirkungsgrad Diesel, LKW, Verbrauch, Gewinn, Salatoel, Rapsoel, Pflanzenoel, Motorschaden, Motorschäden, Umbaukosten, Umrüstkosten, Umbau, Umrüstung ... (dies sind einige Schlagwörter aus der untenstehenden ausführlichen Darstellung)

Pflanzenöl als Kraftstoff   -   Wirtschaftlichkeit.
http://www.agriserve.de/Salatoel-21.html              3. September 2002 bis 20. April 2006
             zum Salatöl-Inhaltsverzeichnis.              zur Haupt-Verteilerseite.

Allgemeine Bemerkungen zur Wirtschaftlichkeit.
Pflanzenöl steht als Kraftstoff mit Diesel in Wettbewerb.

Folgende Punkte sind günstig für Pflanzenöl:

Hoher Preis für Diesel.
Hohe Kraftstoffsteuern und sonstige Steuern für Diesel.

Geringer Preis für Pflanzenöl.
Niedrige Steuern auf Pflanzenöl.

Geringe Kosten für den Umbau des Motors von Dieselbetrieb auf den Betrieb mit Pflanzenöl.

Der Umbau muß zuverlässig sein.

Hohe jährliche Fahrstrecke   =   Hohe jährliche Einsparung.
Ein großes Fahrzeug (LKW, Baumaschine, Landwirtschaftliche Zugmaschine)   =   hohe jährliche Einsparung.


Folgende Punkte sind ungünstig für Pflanzenöl:

Hohe Steuern auf Pflanzenöl.

Gewisse Motore lassen sich nur mit hohem technischen Aufwand auf den Betrieb mit Pflanzenöl umbauen.

Pflanzenöle mit schädllichen Bestandteilen, seien sie aus der Pflanze selbst oder aus Fremdverunreinigungen bei gebrauchten Pflanzenölen, sind sehr ungünstig.



Der Preisabstand von Rapsöl zu Diesel.


Preisstand vom 20. April 2006
Diesel an der Tankstelle etwa 1,10 Euro je Liter.
Rapsöl kostet etwa 77 Cent je Liter.
Der Unterschied beträgt etwa 33 Cent je Liter.



Preisstand vom 9. September 2002.
Für den Endnutzer besteht der wirtschaftliche Vorteil darin, daß Pflanzenöl etwa 59 Cent einschließlich 7% Mehrwertsteuer (=Steuersatz für Nahrungsmittel) kostet, und Dieselkraftstoff etwa 82 Cent je Liter einschließlich 16% Mehrwertsteuer (und außerdem Mineralölsteuer).
Die Ersparnis beträgt etwa 23 Cent je Liter einschließlich Mehrwertsteuer, und etwa 15,5 Cent ohne die Mehrwertsteuer (man beachte, daß einmal 7% und einmal 16% Mehrwertsteuer erhoben werden).
Somit ist die Ersparnis für Privatleute, die ohnehin die Mehrwertsteuer bezahlen müssen, 23 Cent je Liter, und für Firmen, welche die Mehrwertsteuer absetzen können, 15,5 Cent je Liter.



Preisstand vom 28. April 2003.
Für den Endnutzer besteht der wirtschaftliche Vorteil darin, daß Pflanzenöl etwa 66 Cent einschließlich 7% Mehrwertsteuer (=Steuersatz für Nahrungsmittel) kostet, und Dieselkraftstoff etwa 88 Cent je Liter einschließlich 16% Mehrwertsteuer (und außerdem Mineralölsteuer).
Die Ersparnis beträgt etwa 23 Cent je Liter einschließlich Mehrwertsteuer, und etwa 15,5 Cent ohne die Mehrwertsteuer (man beachte, daß einmal 7% und einmal 16% Mehrwertsteuer erhoben werden).
Somit ist die Ersparnis für Privatleute, die ohnehin die Mehrwertsteuer bezahlen müssen, 23 Cent je Liter, und für Firmen, welche die Mehrwertsteuer absetzen können, 14,2 Cent je Liter.




Die Besteuerung von Rapsöl.

Rapsöl und andere Pflanzenöle sind sehr hochwertige Nahrungsmittel.
Sie können auch als Kraftstoff verwendet werden.


Jedoch sind sie einzig und allein deshalb gegenüber Diesel als Kraftstoff wettbewerbsfähig, weil die Pflanzenstoffe bei der Verwendung als Kraftstoff bisher in Deutschland nicht oder nur wenig besteuert worden sind, der Diesel aber sehr stark besteuert worden ist.



Die Gründe für den wirtschaftlichen Vorteil sind somit rein politisch bedingt und können recht schnell wieder wegfallen.
Es ist ratsam, hauptsächlich kurzfristig nutzbare Lösungen anzustreben, die sich auch schnell bezahlt machen, denn wenn die Steuerbefreiung wegfällt, dann ist es mit der Wirtschaftlichkeit der Pflanzenkraftstoffe vorbei.
Zur Zeit (Stand Mitte 2005) ist es so, daß die Steuerbefreiung für Pflanzenkraftstoffe bis zum Jahr 2007 gesetzlich gesichert erscheint.


Ergänzung mit Stand vom April 2006:
Der folgende Gesetzentwurf zeigt, daß schon in recht kurzer Zeit eine Besteuerung der Pflanzenkraftstoffe auch in Deutschland vorgesehen ist.
Meiner Meinung nach wird es für den Staat erhebliche Schwierigkeiten geben, diese Steuer auch tatsächlich einzutreiben.
Aber man kann anhand der Veröffentlichung den Willen des Staates erkennen, in den Markt der Pflanzenheizstoffe und Pflanzenbrennstoffe durch Besteuerung einzugreifen.
Einerseits ist es klar, daß der Staat Steuereinnahmen braucht.
Aber wer soll neue Technologien entwickeln, wenn diese sofort mit Steuern belegt werden, sobald man nach jahrelanger Entwicklungszeit in den Bereich kommt, wo man auch einmal große Gewinne machen kann?
Wenn man schon von vornherein weiß, daß später die vom Markt her möglichen Gewinne vom Staat weggesteuert werden, dann ist der Anreiz für die technische Entwicklung und für die Erschließung eines neuen Marktes weg.

http://www.bundesrat.de/coremedia/generator/ Inhalt/Drucksachen/2006/0206_2D06B,property=Dokument.pdf

Drucksache 206/06 vom 7.4.2006
Stellungnahme des Bundesrates
(hier ist der Anfang des Zitats, Hervorhebungen sind vom Verfasser dieser Weltnetzseite)

Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung der Besteuerung von
Energieerzeugnissen
und zur Änderung des Stromsteuergesetzes

2. Zu Artikel 1 allgemein (EnergieStG)

a) Die im Gesetzentwurf vorgesehene Besteuerung von Biokraft- und Bioheizstoffen wird mit dem ersten Biokraftstoffbericht der Bundesregierung begründet. Biokraftstoffberichte sind nach dem Mineralölsteuergesetz alle zwei Jahre vorzulegen. Der erste Berichtstermin war der 1. März 2004. Wegen der vorgesehenen Beimischungspflicht ab 2007 und der damit verbundenen Besteuerung von Biokraftstoffen bittet der Bundesrat die Bundesregierung, unverzüglich einen aktualisierten Bericht vorzulegen, damit die Höhe der Steuersätze ab 2007 sachgerecht festgelegt werden.
….
Die vorgezogene Besteuerung der Biokraftstoffe wird mit der Überkompensation begründet, die im ersten Biokraftstoffbericht der Bundesregierung (BTDrucksache 15/5816) vom 21. Juni 2005 ermittelt wurde.

(hier ist das Ende des Zitats)




Übergeordnete Gesichtspunkte zur Wirtschaftlichkeit.

Insbesondere für die Landwirtschaft besteht ein sehr großer Anreiz darin, daß der Absatzmarkt für landwirtschaftliche Erzeugnisse, der ursprünglich hautpsächlich den Bereich Nahrungs- und Futtermittel umfaßt, auf den vielfach größeren Marktbereich Treibstoffe und Brennstoffe erweitert wird.
Somit können landwirtschaftliche Überschüsse beseitigt werden und es wird verhindert, daß die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse ins Bodenlose sinken können.

Auch die an der Wertschöpfungskette beteiligten Firmen haben einen wirtschaftlichen Vorteil an der Nutzung von Pflanzenöl als Kraftstoff.
Dazu zählen Ölmühlen, Ausrüster von Ölmühlen, Pflanzenöltankstellenbetreiber, Fahrzeugumrüster, die Dieselfahrzeuge auf Pflanzenölbetrieb umrüsten, Hersteller und Händler für dafür notwendige Ausrüstungsteile. Saatguterzeuger, Hersteller und Händler von Pflanzenschutzmitteln und Dünger. Hersteller und Händler von Landmaschinen.

Einen Vorteil haben auch die Gemeinden und Landkreise, in denen Raps angebaut wird und in denen die oben genannten Nutznießer der Pflanzenöltechnik sitzen. Denn das dort verdiente Geld bleibt zum Großteil im örtlichen Umlauf. Es muß nicht in ferne Gebiete für Erdöleinfuhren ausgegeben werden.

Die einzelbetriebliche Versorgungssicherheit erhöht sich, wenn der Kraftstoff in räumlicher Nähe oder sogar im eigenen Betrieb erzeugt wird.
Diese Versorgungssicherheit ist ein Grund, warum viele Landwirte, landwirtschaftliche Lohnunternehmer und auch Speditionsunternehmen sich eigene Rapsölpressen kaufen und sich damit ihren eigenen Kraftstoff selbst herstellen. Außerdem ist man bei eigener Herstellung sicher, daß man eine hohe Güte des Kraftstoffs hat und nicht einen unbekannten Kraftstoff mit zweifelhaften Eigenschaften zukaufen muß.

Wirtschaftliche Nachteile haben die Erdölfirmen, welche Umsatz verlieren, wenn auch vorerst nur im kleinen Promille- und Prozentbereich.
Wirtschaftliche Nachteile hat auch der Staat, welcher mit jedem Liter Pflanzenöl als Kraftstoff diejenige Steuermenge verliert, die er ansonsten beim Dieselkraftstoff als Mineralölsteuer (und zusätzlich als höhere Mehrwertsteuer und als sonstige Abgaben) einnehmen würde.





Niedrige Kosten verbessern den Gewinn.

Niedrige Kosten sind zwingende Voraussetzung, um einen Gewinn zu erzielen.
Es sind vielerlei Gesichtspunkte zu beachten.


1.
Sehr viele Erfahrungswerte und sehr viel private Forschungsarbeit werden von Privatbastlern gemacht und, das ist äußerst wichtig, über das Weltnetz öffentlich zugänglich gemacht.
Siehe zum Beispiel unter: www.fmso.de
Damit fallen für die Nachfolger keine Kosten an, und sie können Möglichkeiten und Nachteile der Pflanzenöltreibstoffe schon im vornherein einschätzen.
Hier haben wir Erfahrungswerte von Dutzenden, Hunderten, wahrscheinlich tausenden Fahrzeugen über Jahre hinweg.
Die Möglicheit des Weltnetzes, Erfahrungen, Berichte, Bilder zu speichern und öffentllich zu machen, trifft sich mit dem Wunsch der Privatbastler, anderen zu helfen und Ihre Erfahrungen weiterzugeben.


2.
Für Selbstumrüster gibt es eine ganze Reihe von Bezugsquellen, bei denen er die benötigen Teile und teilweise auch die Kenntnisse einkaufen kann.
Durch Selbstumbau kann man einen Großteil an Kosten einsparen.
Bezugsquellen siehe Salatöl-Inhaltsverzeichnis.


3.
Je mehr Kilometer gefahren werden, desto mehr Geld wird pro Jahr gespart.


4.
Es ist auch möglich, ganz ohne Umbaumaßnahmen auszukommen:
Gewisse ältere Motore vertragen das, solange sie hauptsächlich im Langstreckenbetrieb eingesetzt werden.


5.
Wenn man nicht 100% Pflanzenöl fährt, sondern nur 20% oder 30% oder 50% oder 80%, und den Rest Diesel, dann braucht man ebenfalls keinen Fahrzeugumbau.
Man hat somit überhaupt keine Kosten und spart ab dem ersten Tag Geld, an dem man Pflanzenöl anstelle von Dieselkraftstoff einsetzt.

Unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten gesehen ist dies eine sehr gute Lösung.
Auch dann, wenn sich jemand erst an die Nutzung des Pflanzenöls als Kraftstoff herantasten will, ist dies eine gute Lösung.

Oder dann, wenn man keine großen Umbauten machen möchte, weil die Fahrzeuge nach kurzer Zeit wieder zurückgegeben werden.
Gerade für die Kleintransporter, die im Langstreckenbetrieb eingesetzt sind, kann dies eine besonders günstige Lösung sein.
Hier wird schon immer mit ganz kleinen Gewinnspannen gerechnet. Wenn monatlich 10.000km gefahren werden mit 1200 Liter Kraftstoffverbrauch, bei dem 600 Liter Diesel durch Pflanzenöl ersetzt werden, dann werden 150 Euro monatlich gespart, ohne daß Kosten anfallen. Das ist durchaus ein gewichtiger Geldbetrag.
Zugleich aber sieht man daran, daß auch bei Pflanzenölkraftstoffen die Bäume nicht in den Himmel wachsen, daß wir mit kleinen Zahlen und mit spitzem Bleistift rechnen müssen.

Oder dann, wenn das Fahrzeug schon alt ist und man keine großen Geldbeträge hineinstecken möchte. (Hinweis dazu: Man kann bei Fahrzeugwechsel die Umrüstteile wieder ausbauen, das kostet nur etwas Arbeit, aber man hat seine Teile wieder und kann sie ins nächste Fahrzeug einbauen).


6.
Pflanzenöl hat keine Wasserschutzauflagen und man kann eine Tankstelle fast ohne Auflagen und Kosten einrichten. Auch das trägt zur Kostensenkung bei.
Man kann einen oder mehrere Kunststoff-1000-Liter Behälter verwenden und eine Pumpe mit Schlauch und Zapfhahn, das ist alles. Die Behälter werden, gebraucht, aber sauber, für etwa 50-80 Euro gehandelt. Das ist sehr billig, verglichen mit einer Diesel-Tankstelle.



Beispiele für Umbaukosten.


Es gibt eine große Preisspanne bei den Umbaukosten.


1.
Ein Umbau bei einem gewerblichen Umrüster kostet zwischen 1.500,- und 6.000,-Euro.


2.
Wenn man ohne Umbau einfach so mit einer Mischung aus Diesel und Rapsöl fährt, dann kostet es gar nichts.
Wenn man ohne Umbau fährt, dann sollte man sich auf günstige Betriebsbedingungen beschränken:
Wenig Kaltstarts, wenig Teillastbetrieb des Motors, keine niedrigen Außentemperaturen (denn dann wird das Rapsöl sehr dickflüssig).


3.
Ein einfaches Hilfsmittel ist ein Wärmeüberträger, der die Wärme vom Kühlwasser auf das Rapsöl überträgt, sodaß dieses auf etwa 70 Grad Celcius erhitzt wird und somit dünnflüssig wird. Ein solcher Wärmeüberträger kostet etwa 80 Euro und dazu noch die Kosten für die Verschlauchung und für die Arbeitszeit für den Einbau.


4.
Ein weiteres einfaches Hilfsmittel ist die elektrische Vorheizung des Kühlwassers.
Damit werden Kaltstarts vermieden, der Motor wird geschont.
Dies ist nicht nur bei Pflanzenöl-Kraftstoff vorteilhaft, sondern bei jedem Kraftstoff.
Die Vermeidung von Kaltstarts durch elektrische Motorkühlwasser-Vorheizung macht sich immer bezahlt.
Die Einrichtung kostet etwa 110 Euro und dazu noch die Kosten für den Einbau.


5.
Man kann auch mehrere Dinge zugleich anwenden, dazu noch einige Überwachungseinrichtungen und Anzeigen einbauen.
Dann kommt man auf Kosten von 500,- bis 1000,- Euro je Fahrzeug und dazu noch die Kosten für den Einbau.


6.
Anschriften der gewerblichen Umrüster und
Beispiele und Bezugsquellen für Umrüst-Teile
siehe im Salatöl-Inhaltsverzeichnis.




Der Verfasser bittet die Leser darum, Ihre Meinung und Ihre Erfahrungen mitzuteilen.


zum Salatöl-Inhaltsverzeichnis.

zur Haupt-Verteilerseite.

www.fmso.de
Eine umfangreiche Seite zum Sachgebiet: "Fahren mit Salatöl".



- agriserve -
Pflanzenöl als Kraftstoff -
Wirtschaftlichkeit.


agriserve
Holz Getreide Biomasse Heizungen
Karlfried Cost
Zum Schäferköppel 200
60437 Frankfurt

Tel. 06101 - 541.985
Fax 06101 - 43.513
agriserve2000@yahoo.de
www.agriserve.de