Pflanzenöl als Kraftstoff -
Technische Feinheiten
http://www.agriserve.de/Salatoel-33.html              7. Oktober 2002 --> 18. August 2003
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Technische Feinheiten.
Beim Betrieb von Dieselmotoren mit Pflanzenölen sind verschiedene technische Feinheiten zu beachten. Siehe dazu auch im Pflanzenölinhaltsverzeichnis die Bereiche "Technisches Zubehör" und "Eigenschaften des Rapsöls".



Unterschiedliche Zähigkeit von Diesel und Pflanzenöl, abhängig von der Temperatur. Pflanzenöl ist viel zäher. Bei niedrigen Temperaturen wird es halbfest. Ist kann sinnvoll sein, das Pflanzenöl im Fahrzeug vorzuwärmen, beispielsweise. im Tank, am Kraftstoff-Filter, vor der Einspritzpumpe, an den Einspritzdüsen.



Unterschiedlicher Verdampfungspunkt, unterschiedlicher Entzündungspunkt. Pflanzenöl hat einen sehr viel höheren Entzündungspunkt als Dieselkraftstoff.



Klebrigkeit Pflanzenöl ist klebrig und zieht alle Schmutzteilchen an sich.
Vieles von dem, das sich im Tank oder in der Motorölwanne im Lauf der Jahre während des Dieselbetriebs an Schmutz abgesetzt hat, wird vom Pflanzenöl gelöst und mit in die Schwebe aufgenommen.
Es können Pflanzenöl und Schmutzteilchen zu Klumpen verkleben.
Diese können Filter verstopfen.

Bei jedem Kaltstart und teilweise auch während des Betriebs läuft etwas unverbrannter Kraftstoff zwischen Kolben und Zylinderwand herunter in die Motorölwanne hinein.
Dieser Kraftstoff verdunstet teilweise wieder, wenn das Motoröl Betriebstemperatur erreicht.
Bei Pflanzenöl aber verdunstet nur ein sehr geringer Teil, da der Verdampfungspunkt weit oberhalb der Betriebstemperatur des Motoröls liegt.

Das Pflanzenöl reichert sich ( vor allem bei vielen Kaltstarts) im Motoröl an, und es kann auch zu der obenerwähnten Klumpenbildung kommen.
Diese Klumpen können im schlechten Fall einen Öldurchlaß im Motor verstopfen und es kann zu einem Motorschaden kommen.
Deshalb ist es angebracht, das Motoröl öfter zu wechseln als beim Dieselbetrieb.
Noch besser ist es, einen Nebenstrom-Feinfilter einzubauen, der die Schmutzteilchen und Klümpchen ständig herausfiltert.
Das steigert ganz allgemein die Lebensdauer des Motors.



Bei der Verwendung von Pflanzenöl ist zu prüfen, ob die Teile, die mit dem Pflanzenöl in Berührung kommen, dies auf Dauer auch ohne Schäden aushalten.
Bei meinem Fahrzeug habe ich beim Betanken aus 1-Liter-Flaschen etwas Pflanzenöl auf den Lack kommen lassen und nicht sorgfältig abgewischt.
Das Fahrzeug wird in der Landwirtschaft eingesetzt, da wird im Sommer beim Befahren der Feldwege Staub aufgewirbelt. Aus diesem Staub und dem Pflanzenöl hat sich, in Verbindung mit Sonne und Wind, und über den Verlauf von einigen Wochen hinweg, eine äußerst fest am Lack anhaftende schmutzige Schicht gebildet.



Falls bei einem Fahrzeugumbau Kupferrohre verwendet werden, Achtung, es kann sich eine geleeartige Masse bilden, die alles verstopft (Grünspan).
(Dies kenne ich nur vom Hörensagen, erscheint mir aber wichtig).

Hier der Brief eines Fachkundigen mit bedeutsamen Aussagen

Quelle: http://www.fatty-fuels.de
horst _wieser@t-online.de
Date: January 13, 2002 at 21:59:51
From: Horst Wieser, [dialup-179.germany.ecore.net]

Hallo Michael,
.....Wie ich lesen konnte ist das Ding aus Sanitärkupfer und da entsteht mit den im Rapsöl enthaltenen Fettsäuren eine wunderschöne Grünspanpampe, wie mir die TU München (Weihenstephan) auf Anfragemitteilte.
Vor allem wenn das Fahrzeug mal einige Zeit steht.
Für die Rapsölvorwärmung sind nur WTs aus Stahl oder Alu geeignet.

Auch das Vorheizen beim Kaltstart mit einer Glühkerze im HeizwasserKreislauf am WT hat nur einen Sinn wenn dem WT ein Volumenstromregler nachgeschaltet ist, der bis + 60°C einen Bypass hat, und erst bei + 60°C voll öffnet. Fehlt dieser, werden die 300 Watt derGlühkerze nutzlos im Kühlwasser verteilt.

Mit dem Vorwärmen alleine ist es aber nicht getan, für optimaleFunktion mit Rapsöl ist es erforderlich den Düsenöffnungsdruckzur richtigen Zerstäubung zu erhöhen.
Beim VW Golf III 1,9D 47 KW,Saugdiesel, Motor 1Y, z.B. von 130 bar auf 148 bar, das wirktWunder.
Wegen des 11%igen Sauerstoffgehalts von kaltgepresstem Rapsöl ist der Zündverzug im Vergleich zu Diesel abweichend,deshalb ist der Einspritzbeginn entsprechend zu korrigieren.
Auf dem Bosch Motorleistungsprüfstand wurden mit 100% Rapsöl49 KW gemessen, nachdem ich von Bosch vorher auf eine zu erwartendeLeistungsminderung von 10 - 15% hingewiesen wurde.

Mit diesem Fahrzeug war ich inzwischen beim TÜV in Nürnberg, unter Hinweis dass das Fahrzeug mit kaltgepressten Rapsöl betankt ist. Es wurde lediglich nachgesehen, ob die verwendeten Schläuche Rapsölbeständig sind, massgeblich waren allein die ASU Werte und die waren bestens. Es gibt also nichts einzutragen!

Zur Frostbeständigkeit von Raps ist zu sagen:
Liegt die Aussentemperatur länger als 72h unter minus 8°C, erstarrt Rapsöl.
Ich habe ab minus 10°C 10% und ab minus 15°C 20% Dieselzugemischt.
(Diagramme der Uni Hohenheim)

Folgende Docs gibts bei Email Anfrage:
Vortrag der Uni Hohenheim zu Rapsölbetrieb inkl. kälteverhaltenvon Raps,
Bosch Motorleistungs Diagramm Golf III 1,9D 47 KW
MfG, Horst, >RAPS-H-EATER<
NS.: Beginn der Pölerei Sept. 2000 gefahrene Km 40 000
davon 35 000 Km mit 100% Ölmühlenraps, Filterung 0,5 µm!5 000 Km mit Soja oder Sonnenblumenöl in Italien


Der Verfasser bittet die Leser darum, Ihre Meinung und Ihre Erfahrungen mitzuteilen.


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