Mischung von Pflanzenöl und Diesel und andere Mischungen.     
http://www.agriserve.de/Salatoel-34.html              3.Sept.2002 bis 30.Mai2004
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Vorbemerkungen:
1.
Die Angaben sind ohne Gewähr!   Risiko von Motorschäden besteht!
2.
Gereinigtes Pflanzenöl kann als Treibstoff für Dieselmotoren verwendet werden.
Dazu müssen in der Regel gewisse Veränderungen an den Fahrzeugen vorgenommen werden.
3.
Eine Mischung von Diesel und Pflanzenöl läßt sich auch ohne Veränderungen am Motor fahren.
So ist ein kostenloser Einstieg in die Nutzung des Pflanzenöls möglich.
4.
Siehe auch die Weltnetz - Einsteigeseite für "Fahren mit Salatöl"     http://fmso.de/

Mischung von Pflanzenöl und Diesel.


Reines Pflanzenöl zu fahren erfordert mehr oder weniger umfangreiche Änderungen an Fahrzeug und Motor.

Dagegen kann man eine Mischung von Dieselkraftstoff und Pflanzenöl als Treibstoff einsetzen, ohne daß man irgendeine Änderung an Motor oder Fahrzeug vornehmen muß.

Empfehlenswert sind 50% Dieselanteil und 50% Pflanzenölanteil.
Oder 30% Dieselanteil und 70% Pflanzenölanteil.

Günstige Einsatzbedingungen sind
     ---> hohe Umgebungstemperatur=Sommerhalbjahr und
     ---> Langstreckenbetrieb
     ---> volle Belastung des Motors

Ungünstige Einsatzbedingungen sind
     ---> niedrige Umgebungstemperatur=Winterhalbjahr und
     ---> Kurzstreckenbetrieb.
     ---> Teillastbetrieb des Motors


Achtung!   Diese Angaben sind ohne Gewähr!  
Risiko von Motorschäden besteht!

Zwei Literaturstellen mit unterschiedlicher Aussage dazu siehe unten auf dieser Seite.



Steuerpflicht:
Die meisten Kraftstoffe sind mit sehr hohen Steuern belastet.
Auf Diesel und Benzin lastet die Mehrwertsteuer und die sehr hohe Mineralölsteuer.


Die Pflanzenöltreibstoffe sind dagegen nur mit wenigen Steuern belastet,
hauptsächlich mit der Mehrwertsteuer, aber nicht mit Mineralölsteuer.


Diese unterschiedliche Besteuerung macht die Pflanzenöl als Treibstoff bedeutsam.

Bisher war es so, daß bei Gemischen aus Pflanzenöl und Diesel,
sofern der Pflanzenölanteil 3%Gewichtsprozent überstieg,
und sofern der Mischvorgang außerhalb des Fahrzeugtankes erfolgte,
die gesamte Mischung mineralölsteuerpflichtig wurde.

Wurde dagegen innerhalb des Fahrzeugtanks gemischt,
dann war nur der Dieselanteil mineralölsteuerpflichtg,
unabhängig vom Mischungsverhältnis.

Deshalb wurde in der Vergangenheit immer im Fahrzeugtank gemischt.

Wie die gesetzliche Regelung heute ist, weiß ich nicht.



Mit der Verwendung einer Mischung aus Pflanzenöl und Diesel kann man auf einfachste Weise in die Nutzung von Pflanzenölen als Treibstoff einsteigen.

Eine Spedition kann erst einmal ein einziges Fahrzeug auf diese Weise betreiben und sich so herantasten.

Die Pflanzenöle haben hinsichtich der Tankstelle keine besonderen gesetzlichen Auflagen.
Man kann einen gebrauchten, gut erhaltenen Kunststoff-1000-Liter-Behälter
auf sein Betriebsgelände stellen und mit Pflanzenöl befüllen lassen.
Die Kosten für einen solchen Behälter liegen unter 100,-Euro.
Einfacher und billiger kann man kaum in eine neue Technik einsteigen.

Das Pflanzenöl ist klebrig und löst die Verschmutzungen im Tank und in den Rohrleitungen.
Deshalb sollte der Kraftstoff-Filter öfter gewechselt werden und ein Vorrats-Filter einschließlich Werkzeug zum Wechseln sollten am Fahrzeug mitgeführt werden.



Fachliteratur
Eben weil es so einfach ist,
liegt nur wenig Fachliteratur zu diesem Sachbereich
(Mischung von Pfanzenöl und Diesel als Fahrzeugtreibstoff)
vor.

Meinung A: Ein Praxisversuch zeigt, daß es in der Praxis in diesem Fall mit diesem Traktor sehr gut geht, insofern man sich auf günstige Einsatzbedingungen beschränkt. Schlepperfahren mit Salatöl ! ?
Eine Mischung von 30% Rapsöl und 70% Diesel wurde ausführlich getestet.
Die Ergebnisse sind erschienen in der Fachzeitschrift:
Neue Landwirtschaft, Heft 5-2002 (Mai), Seiten 42 bis 44.
Ergebnis: Betrieb mit dieser Mischung ist ohne Motorumbau möglich, hat bei Schleppern bei 1000 Betriebsstunden keine Änderungen gegenüber dem reinen Dieselbetrieb gebracht.
http://www.neuelandwirtschaft.de/
Dieser Aufsatz kann bei den Verfassern oder beim Verlag als Kopie angefordert werden.




Meinung B: Ein anderer Versuch zeigt, daß es unter gewissen Bedingungen nicht geht.

Ich bedanke mich bei Herrn Gustav Pfaff für die Zusendung der untenstehenden Beiträge.
Zur besseren Übersichtlichkeit habe ich sie grau unterlegt.
Datum: Sat, 29 May 2004 22:28:59 +0200

Hallo liebe Betreiber der Agriserve Seiten
Ich habe den oben genannten Artikel gelesen.
Leider steht er im krassen Widerspruch zu einer Untersuchung der Universität Hohenheim.

Zusammengefaßt sagt diese Untersuchung folgendes aus:
Direkteinspritzer nehmen auf Dauer Schaden, wenn sie mit einer Mischung aus Pflanzenöl und Diesel(25%, 50%, 75%) ohne Vorwärmung gefahren werden.

Der Titel der Untersuchung heißt: "Motorprüflauf mit Rapsöl-Diesel-Mischungen"
Auftraggeber war die "Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e.V., Hofplatz 1, 18276 Gülzow, Förderkennzeichen: FNR 22026800.
Der Abschlußbericht wurde im September 2003 geschrieben.
Zuständig für diesen Bericht ist Dipl.-Ing. Karl Maurer.
Tel.: 0711 459 2683,
E-mail: "LA740(at)uni-hohenheim.de"
Mit freundlichem Gruß Gustav Pfaff. "PfaffGu(at)web.de"
Meine Meinung dazu:
(Karlfried Cost)
Es kommt immer auf die Fragestellung an:
Lautet die Frage: Kann ich es unter günstigen Betriebsbedingungen wagen, Pflanzenöl und Diesel als Mischung zu fahren, dann kann die Antwort "ja" sein.


Lautet die Frage aber: Treten unter Prüfstandsbedingungen, die ungünstige Betriebsbedingungen einschließen, unter Umständen einmal oder auch zwangsläufig immer, Motorschäden auf, dann kann die Antwort ebenfalls "ja" sein.


Ich gehe davon aus, daß die beiden obenstehenden Untersuchungen unter etwas unterschiedlichen Gesichtspunkten angestellt wurden und daß jede dieser beiden Untersuchungen für ihre Fragestellung die richtige Antwort gegeben hat.


Im übrigen glaube ich aus meiner Lebenserfahrung heraus, daß der Staat kein Interesse daran hat, daß sich die Menschen an der Umverteilungs-Staatsmaschine vorbei selbst helfen, also daß viele kleine Landwirte in vielen kleinen Scheuern und Kellern viele kleine Rapsölpressen aufstellen und an viele kleine Speditionen und Privatfahrer diesen Treibstoff abgeben.

Damit würde den Politikern Gestaltungsspielraum und Macht entzogen. Außerdem ist unser Staatsapparat einschließlich des Schuldendienstes und der Pensionen der Staatsdiener so teuer geworden, daß der Staat aus seiner Sicht heraus alles und jedes besteuern muß, um ständig für sich Geld herauszupressen (aber es reicht trotzdem nicht).

Deshalb sind solche Dinge, bei denen die Menschen glücklich sind und bei denen für die Menschen ein Nutzen erbracht wird, jedoch für den Staat keine Steuer oder sonstiger Anteil abfällt, aus Sicht des Staates äußerst schädlich.

Dementsprechend ist auch die Forschungs- und Förderungspolitik des Staates auf Großanlagen und Großkonzerne ausgerichtet, und alles kleinteilige, am Menschenmaß ausgerichtete, von Kleinfirmen zu vollbringende wird allenfalls in Krümeln ausgeschüttet.

Ich füge hinzu, daß dies meine Meinung ist, daß andere Leute dies anders sehen können. Wir leben in Europa von der Vielfalt und dem Austausch der Meinungen. Aus unterschiedlichen Meinungen soll etwas Neues und nach Möglichkeit auch Besseres entstehen.


Von: "Gustav Pfaff"
Betreff: Weitere_Untersuchungen_zu_Pflanzenölmischungen
Datum: Fri, 4 Jun 2004 22:43:44 +0200

Hallo Karlfried Cost
Ich habe noch einen älteren Artikel gefunden. Den füge ich als Anhang bei.
Aus dem Artikel bzw. aus dem Brief den ich vom Versuchsleiter bekam wird ersichtlich, daß es sich eben nicht nur um Prüfstandversuche, sondern um Praxisversuche und Prüfstandversuche handelte. Ich selbst bin Gärtner und gehöre als solcher zur Landwirtschaft.
Die Untersuchungen sind normalerweise wirklich seriös und nicht von staatlichen Interessen getürkt. Warum hier sehr zurückhaltend bewertet wird, ist aber ersichtlich.
Wenn eine Empfehlung ausgesprochen wird, dann würden letztlich die empfehlenden Institute angreifbar. Daher wird nur empfohlen wenn wirklich nichts dagegen spricht.

Gustav Pfaff
Die drei untenstehenden Beiträge sind ebenfalls von Gustav Pfaff eingeschickt.
Dafür bedanke ich mich herzlich.       Der Verfasser.